Wir wissen wo wir hingehören“

Damiana zwischen den Gräbern
Damiana zwischen den Gräbern ihrer getöteten Angehörigen. Foto: Thomas Bauer

 

Nachdem sich die Landesregierung des Bundesstaates Mato Grosso do Sul geweigert hat, die Militärpolizei zur Räumung der 9 Guarani Kaiowá Familien im Tekoha Apyka´i einzusetzen, hat der Bundesrichter Fábio Kaiut Nunes den Justizminister Alexandre de Moraes um die Entsendung des Heeres ersucht.

Damiana Cavanha, Schamanin und politische Führerin der kleinen indigenen Gruppe, wehrt sich seit Jahren mit all ihrer Kraft gegen den übermächtigen Großgrundbesitzer der Usina São Fernando. Die Usina  gehört zur Bertin Gruppe und ist eine der größten amerikanischen Produzenten und Exporteure landwirtschaftlicher Produkte sowie Produkte tierischer Herkunft. Die Berton Gruppe ist Teil der Bumlai Gruppe (Eigentümer ist José Carlos Bumlai), die sich auf Rinderzucht sowie die Zuckerrohrproduktion spezialisiert hat. Schon 2010 lief sie Gefahr die Produktionslizenz zu verlieren, da weder Arbeits- noch Umweltrechte eingehalten wurden. Bumlai wurde 2015 im Zuge der Operação Lava Jato (auf deutsch etwa Autowäsche oder Operation Hochdruckreiniger zur Aufklärung von Korruption, in die Bauunternehmen, Politiker und mehrere politische Parteien sowie der Erdölkonzern Petrobras involviert sind) verhaftet.

Am 8.6. wurde Damiana der Räumungsbescheid zugestellt. Innerhalb von fünf Tagen muss sie mit ihrer Gruppe, den kleinen Streifen eingepfercht zwischen Hauptstraße BR 463 und Zuckerrohrfeld räumen. „Ich werde nichts unterschreiben. Ihr könnt ein Loch machen und uns alle eingraben, denn wir werden nicht weggehen!“ so Damiana  bei der Übergabe des Räumungsbescheids. Die Räumung wird zwischen 13. und 15. Juni erwartet. (Information: www.cimi.org.br)

Die Situation ist dramatisch. Die Gruppe reduziert, geschwächt. Sie leben unter Plastikplanen, holen Wasser im verseuchten Fluss.  Immer wieder gibt es Bedrohungen, 2x Brandanschläge und mittlerweile 8 tote Indigene, darunter drei Kinder Damianas und ein Enkel, die von den Bediensteten der Usina (Zuckermühle) vorsätzlich überfahren wurden.

Damiana kämpft um ihr traditionelles Land und um das Recht auf dem Land ihrer Vorfahren mit ihrer Großfamilie leben zu können.

Damiana im Interview  in der CIMI Zeitschrift Porantim im Mai 2016  http://www.cimi.org.br/site/pt-br/?system=news&conteudo_id=8744&action=read

Petition unterschreiben unter http://www.survivalinternational.de/emails/guarani-land

 

 

 

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